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Schweizer Nationalbank kippt Bindung an den Euro

26 Januar 2015
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Liebe Leserinnen und Leser.
Am 15.1.2015 hat die Schweizerische Nationalbank die Finanzwelt schockiert und zwar mit einem Doppelschlag. Zuerst mit der Aufgabe der Anbindung des Frankens an den Euro und weiter mit der Festsetzung eines negativen Zinssatzes auf Bankeinlagen von minus 0,75 Prozent.
Was man hierbei verstehen muss ist, dass sich alle üblichen Regeln der Wirtschaftspolitik seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 geändert haben. Und das wird immer deutlicher!
Eine eigentlich gute Tugend wird nach und nach in ein Laster umgekehrt: Die Bereitschaft zu sparen mutiert in vielen Fällen zu einem Hemmschuh für Investitionen, Redlichkeit und Wahrhaftigkeit und führte am Beispiel der Schweiz sogar zu Stagnation.
Wie kam es dazu? Als Griechenland in seine Schuldenkrise am Ende des Jahres 2009 eintrat und auch viele andere europäischen Länder unter starken finanzpolitischem Stress standen, strömte das Geld, was immer einen sicheren Hafen suchte, in die Schweiz. Dies wiederum ließ den Schweizer Franken steil ansteigen, mit verheerenden Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer.
Also machten sich die Schweizer Währungshüter auf alles zu unternehmen um ihre Währung zu schwächen. Man könnte meinen, dass es einfach ist eine Währung durch Geld drucken zu schwächen. Aber in der Welt nach der Krise 2008, ist genau dies überhaupt nicht einfach. Nur das einfache Drucken von Geld, um es dann Banken in den Rachen zu werfen, bringt heute nichts mehr.
Die Schweizer versuchten zunächst einen direkteren Ansatz, durch das Kaufen und
Verkaufen von Franken und Euro auf dem Devisenmarkt, was aber am Ende dazu führte, dass in diesem Prozess die Schweiz eine riesige Menge an Euro erwarb.
Als alles nichts mehr nutzte, versuchte die Schweizer Nationalbank bereits im Jahr 2011 einen psychologischen Trick. „Die aktuelle massive Überbewertung des Schweizer Frankens stellt eine akute Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft dar und birgt das Risiko einer deflationären Entwicklung“, erklärte sie.
In der Folge wurde ein Mindestwert für den Euro festgelegt – 1.2 Swiss Franken.
Die Schweizer hofften mit dieser roten Linie eine Grenze aufzuziehen.
„Man sei bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen“…….

Und über drei Jahre funktionierte dies dann auch tatsächlich.

Bis zum 15.Januar 2015 eben, als die Schweizer dann doch plötzlich aufgaben.
Keiner weiß genau warum.  Offiziell heißt es, dass es eine Reaktion auf die Schwächung des Euros sei. Exakt eine Woche vor der Zentralbanksitzung der EZB am 22.01., wo ja die weitere Aufweichung des Euros auf der Agenda stand und, wie wir mittlerweile wissen auch beschlossen wurde, lässt mich vermuten dass man hier die Reißleine ziehen wollte. Nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken OHNE Ende.
Nur zweifle ich dennoch daran, ob sich die  Schweiz damit am Ende wirklich einen Gefallen getan hat???!!!!
Wie auch immer. Es bleiben nur noch wenige sichere Devisen oder Gelder auf der Welt übrig, die als sicher gelten dürften.

Vor allem aber, und das hat der 15.01. gezeigt, rücken Edelmetalle wie Silber und Gold auf die Tagesordnung zurück. Und das ist eben auch ein klares Zeichen!
Der Nachrichtensender CNBC aus den USA schmiss sein Programm um und berichtete wieder ausführlich über die Anlageklasse Edelmetalle mit Geldfunktion.

Wenn Sie schon immer mal einen Trend erwischen wollten, hier ist vielleicht einer ……….